Beobachten und Beschäftigen
Wenn ihr euch mit Dementen
beschäftigt ist es wichtig dass
ihr euch auf ihn konzentriert und ihn beobachtet, er merkt es schnell
wenn ihr
nur mit dem halben Herz bei der Sache seid.
Gebt ihm nicht einfach eine Aufgabe
und überlasst ihn dann
sich selbst. Macht dabei mit, geht die Aufgaben zusammen an, so wie sie
euch
früher bei euren Aufgaben geholfen haben.
Ihr habt
hier die
Chance etwas von dem zurück zu geben, was eure Eltern euch
früher gegeben haben.
Helft ihnen bei den Aufgaben, wenn es
kleine Schwierigkeiten
gibt, es ist nicht wichtig dass ein perfektes Ergebnis erzielt wird. Die
Beschäftigung als solches ist das Ziel um die grauen Zellen zu
trainieren. Es
müssen nicht immer Typische Oma und
Opa-Beschäftigungen sein, geht auf seine
Biografie ein und sucht die Aufgaben entsprechend seinem aktuellen
Demenzstadium heraus. Wie bei allem solltet ihr dabei darauf achten,
ihn auch
hier nicht zu überfordern, da dieses zu Frust und
Ärger führt.
Auch im alltäglichen
zusammenleben ist es wichtig das ihr
ihn beobachtet, um gefährliche Situationen zu erkennen und um
zu sehen was ihm
Angst macht oder verwirrt. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten wie Bilder
oder
das eigene Spiegelbild, die Ängste und Verwirrung
auslösen. Eine einfache
Erklärung oder das Abdecken der entsprechenden
Gegenstände wirkt da oftmals
Wunder.
Bei Aggressionen
Wenn der Demente mal aggressiv wird
solltet ihr immer ruhig bleiben,
und niemals
blockieren oder festhalten, geschweige denn zurückschlagen.
Für ihn hat seine
Aggression völlig rationale Gründe, die sich uns
nicht immer erschließen, und
oftmals gar nicht an uns gerichtet sind, auch wenn wir es trotzdem
abbekommen.
Nehmt mit offenen Händen
eine Abwehrhaltung ein und sagt ihm
mit einem ruhigen aber bestimmten Ton dass es so nicht geht. Versucht
herauszufinden warum er aggressiv ist und beruhigt ihn. Am besten in
dem ihr
auf Augenhöhe kommuniziert
Bei Fortgeschrittener Demenz bringen
Worte meist weniger.
Dann solltet ihr alles Gefährliche aus seinem
Aggressionsbereich herausbringen
und für etwas Ablenkung sorgen. Ruhige Entspannungsmusik oder
Klassik hat sich
bei mir bisher gut bewährt. In einigen Pflegeheimen gibt es
sogenannte Snoezelräume die
für solche Entspannungsübungen sehr geeignet sind.
Entscheidungen
Wenn ihr Entscheidungsfragen stellt, ist es ratsam die
richtige Formulierung zu finden. Um ihn nicht unnötig zu
verwirren solltet ihr
wenig bis gar keine „Entweder / Oder“ Fragen
stellen. (Möchtest du Kaffee oder
Tee?) Besser sind Ja / Nein Fragen. (Möchtest du einen Kaffee?)
Essen und Trinken
Ab einem bestimmten Fortschreiten der
Krankheit, ist das
Essen mit Besteck nur noch schwer bis gar nicht mehr möglich.
Das merkt man
dann daran, dass er alles, mit den Fingern essen will teilweise sogar
die
Getränke. Das ist auch gar nicht schlimm denn so merkt er ob
es heiß ist bevor
er sich das Essen in den Mund steckt. Wir dürfen nicht
vergessen, dass wir das
Essen mit Besteck nur entwickelt haben um uns die Hände nicht
schmutzig zu
machen. Natürliches verhalten ist immer noch das Essen mit den
Fingern.
Was ganz
wichtig ist,
Ihr müsst unbedingt aufpassen beim Essen anreichen mit der
Gabel. Es besteht
akute Verletzungsgefahr! (Das Essen bleibt vor den
Zähnen hängen und die
Gabel wird in den Rachenraum gestochen.)
Lieber reicht das Essen mit den
Fingern an und zieht aus hygienischen
Gründen Handschuhe an. Wenn ihr Getränke anreicht,diese bitte nur vorsichtig
und Schluckweise eingeben, denn nichts ist schlimmer für einen
alten schwachen Menschen der sich verschluckt und dadurch
Flüssigkeit in die Lunge bekommt.
Nehmt euch Zeit für die Mahlzeiten und nutzt die Zeit euch miteinander zu beschäftigen, denn wir alle haben keinen Grund uns zu beeilen, wir reden es uns nur ein.
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