Nosokomiale Infektionen sind Mikrobielle Infektionen die man sich im Krankenhaus erworben hat aufgrund mangelnder Krankenhaushygiene.
- Sie ist unabhängig davon ob Symptome sichtbar sind oder nicht.
- Sie ist unabhängig von der ursächlichen Erkrankung
- Die meisten Nosokomialen Infektionen haben eine Inkubationszeit von 48h
- Eine Infektion die 48h oder Länger nach KKH Aufenthalt auftritt und noch nicht in der Inkubationszeit lagen wird auch als Nosokomiale Infektion klassifiziert.
Zunahme Nosokomialer Infektionen trotz verbessertem Hygienemanagement
- Immer mehr Patienten mit Immunschwäche werden im KKH behandelt (Alte Menschen )
- Immer mehr Invasive Eingriffe aufgrund fortgeschrittener Operationstechniken
- Immer häufigere Apparative Einsätze mit erhöhten Infektionsrisiko
- Immer häufiger werden therapeutische Maßnahmen durchgeführt die die Abwehrkräfte herabsetzen (Zb. Zytostatika)
Wichtigste Gegenmaßnahme ist Hygienische Händedesinfektion!
Statistik: 6-11 Patienten pro 100 Patienten stecken sich mit Nosokomialen Infektionen an.
Pathogenese (Krankheitsentstehung) Nosokomialer Infektionen
- Immer mehr Zugänge werden dem Patienten im Rahmen Invasiver Eingriffe gelegt.
- Diese sind Eintrittsstellen für Keime
- Zb. ZVK, Harnwegskatheter, Tuben, Liquorableitungen (Auslöser für Meningiten )
- Die Erreger heften sich beispielsweise an das Kunststoffmaterial der Katheter und haben somit freie Fahrt in den Körper
Daher immer Sauber und hygienisch arbeiten !
Beispiel
- Beatmungsassoziierte Pneumonie (Lungenentzündung)
- Katheterassoziierte Harnwegsinfekte
- Katheterassoziierte Veneninfektion
- Wundinfektionen aller Art
Verlauf
- Können bei Antibiotikaresitenzen bis zum Tod führen aufgrund Nosokomialer Sepsis durch Multiorganversagen
Unterscheidung Nosokomialer Infektionen
- Endogene Infektionen (Standortwechsel des Erregers im Patienten selbst, zb. Gasbrand nach OP)
- Exogene Infektionen (Übertragung des Erregers von außen auf den Patienten sog. Kreuzinfektionen )
Homologe Infektionskette
- Übertragung von Erregern zwischen der selben Arten
- Die Übertragung von Mensch zu Mensch wird antrophonose genannt.
Heterologe Infektionskette
- Die Übertragung von Erregern zwischen Wirten unterschiedlicher Arten
- Die Antropozoonose bezeichnen die Zoonosen des Mensche
Erreger Nosokomialer Infektionen
- Alle Mikroorganismen die sich bei 37° vermehren können
- Vor allem fakultativ pathogene Mikroorganismen, die in Haut Nase, Rachen und Darm vorkommen.
- Selbst bei Keimträgern ohne klinische Symptome
- Sie können sich auch in der Umgebung befinden.
Erregerreservoir Mensch
- Erkrankte, asymptomatisch, infizierte in Ausheilen begriffene Personen
- Asymptomatische Besiedlung zb. des Nasen/Rachenraumes mit virulenten Erregern ohne das der Betroffene erkrankt
- Dauerausscheider zb. von Salmonellen stellen dabei ein länger andauerndes Reservoir für den Erreger dar, und können die Infektionsquelle für Größere Krankheitsausbrüche sein. (Zb. In der Kantinenküche)
Erregerreservoir Tier
- Natürliches Erregerreservoir für sog. Antrophozoonosen
Erregerreservoir Biotop
- Erreger die weder auf Mensch noch auf Tier als Reservoir angewiesen sind (Legionellen im Wasser)
Infektionsdispositionen von Patienten
- Eingeschränkte Mobilität sorgt für eine minderbelüftung der Atemwege und für Druckulcera (Dekubiti)
- herabgesetzte Atemfunktion sorgt für Atemwegsinfektion
- Bewußtseinseintrübung sorgt für Aspirationsgefahr
- Dünne Haut, Wunden sorgt für Haut und Wundinfektionen
- Geringer Säuregehalt der Magensäure sorgt für Infektionen des Verdauungstrakt
- Restharnbildung (Prostata vergrößert ) sorgt für Harnwegsinfektionen weil die Blase nicht komplett entleert wird
- Häufige Antibiotikagabe sorgt für Kolonisation resistenter Erreger
- Multimorbidität, Tumorleiden sorgt für ein herabgesetztes Immunsystem (z.b. durch Chemotherapie )
Infektionsquellen
- Lebende Quellen (Personal, Patienten, Besucher )
- Übertragung der Erreger über die Hände
- Unbelebte Reservoire (Türklinken, Flaschen, Waschbecken, Eiswürfel, Blumen ...)
Infektionswege
- Kontaktinfektionen zb. bei Händeschütteln, oder direkte Übertragung durch eine Kontaminationsquelle
- Schmierinfektion = indirekte Kontaktinfektionen, indirekte Übertragung über eine Kontaminationsquelle
- Aerogene Infektionen = Verbreitung in der Luft
- Alimenteäre Nosokomiale Infektionen werden über Nahrungsmittel übertragen
- Transmissive Nosokomiale Infektionen = Übertragung durch tierische Schädlinge
Prophylaxen
- Jeden Patienten bei Aufnahme präventiv auf MRSA untersuchen.
- Kontrolle & Registration jedes Infektes
- Wirksame Desinfektion / Sterilisation, insbesondere Händedesinfektion
- Gezielte und Konsequente Anwendung von Antibiotika und Chemotherapeutika
- Organisatiorische Maßnahmen bei Therapie und Pflege (Schutzmaßnahmen)
- Baulich Funktionelle Maßnahmen (Isolation )
Risikobereiche für das Auftreten Nosokomiale Infektionen
- Krankenhaus
- OP Ambulanzen
- Rehakliniken
- Dialyseeinrichtungen
- Tageskliniken
- Entbindungseinrichtungen
- Arztpraxen/ Humanmedizinische Heilpraktikerpraxen
- (Überall wo viele Patienten sind )
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